Dülmener Rosenapfel

Der Dülmener Rosenapfel

Die Vorgeschichte

frühes Blütestadium

Johannes Jäger, Lehrer an der Dülmener Volksschule betrieb für den Unterricht eine Obstbaumschule. Das Veredeln von Obstbäumen gehörte zum regulären Unterricht der Jungen. Die Anwachsergebnisse mussten jährlich an den Bürgermeister gemeldet werden. Neben Äpfeln und Birnen wurden auch Kirschen und selten Walnüsse veredelt. Sortennamen sind nicht überliefert. Es wurden einfach ‚gute Sorten‘ vom Baum aus dem Küchengarten genommen, die üblicherweise zum Kochen, Backen und Einmachen verwendet wurden.

Ein Herbstapfel

Der Dülmener Rosenapfel reift ab Mitte September und gehört deshalb zu den Herbstäpfeln. Zwar wird der genaue Reifezeitpunkt und damit auch Erntezeit von vielen Faktoren beeinflusst, aber grundsätzlich unterscheidet man zwischen Sommer-, Herbst- und Winterapfel. Sommeräpfel wie der Weiße Klarapfel und Weißer Astrachan sind bereits im Juli reif, lassen sich aber nicht lange lagern und eignen sich deshalb zum sofortigen Verzehr. Herbstäpfel wie Gravensteiner und Dülmener Rosenapfel reifen im September und Oktober. Weil sie länger Sonne hatten, haben Sie nicht nur ein stärkeres Aroma, sondern auch mehr Inhaltsstoffe. Einige Herbstsorten lassen sich lagern, andere nicht. Der Dülmener Rosenapfel wird schnell mehlig und sollte deshalb besser sofort gegessen oder verarbeitet werden. Zu den Winteräpfel zählen die Ananasrenette und der Rote Boskoop. Sie reifen ab Ende Oktober, erreichen ihr volles Aroma aber erst im Dezember. Winteräpfel sind bei frostfreier Lagerung bis zum Frühjahr verwendbar.

kurz vor der Ernte

Die Entstehung

Die Sorte soll um 1870 in Dülmen entstanden sein. Es sind verschiedene Namen überliefert: Dülmener Herbstrosenapfel, Dülmener Rosenapfel, Dülmener Rose und Dülmer Rose. Lange Zeit nahm man an, dass sie ein Sämling des Gravensteiner ist. Durch genentische Untersuchungen wissen wir heute, dass sie vom Weißen Astracher abstammt.

Rechnungsrat Ludwig Bielefeld berichtet in den Dülmener Heimatblättern von 1927, dass die Sorte von regionalen Baumschulen geführt wird. Er nennt drei Betriebe, von denen heute nur noch die Baumschule Sennekamp (Senden) existiert. Die anderen beiden waren die Baumschule Gebr. Hanses (Münster-Hiltrup) und die Baumschule Lackmann (Olfen).

Die Baumschule Sennekamp spielte seinerzeit eine besondere Rolle, da die Verbreitung der Sorten – zumindest im Münsterland – wahrscheinlich von hier aus begann.

Der Rosenapfel

Johannes Jäger hat die neue Apfelsorte angeblich nach seiner Frau Rosemarie benannt. Als Lehrer in einem Dorf im katholischen Münsterland, im 19ten Jahrhundert, war er eine zentrale Persönlichkeit in seinem sozialen Umfeld – sollte man annehmen. Hätte er die Sorte deshalb nicht eher Marienapfel genannt?

August Friedrich Adrian Diel (1756-1839), ein Arzt und Obstexperte entwickelte eine Klassifizierung der Apfelsorten, die sich im wesentlichen an der Form der Früchte orientierte.

Karl Friedrich Eduard Lucas (1816-1882) und Johann Georg Conrad Oberdieck (1794-1880) verfeinerten die Dielsche Klassifizierung und es entstanden 15 Kategorien.
Die zweite Kategorie, der Rosenapfel hat demnach folgende Eigenschaften:

  • Form: verschieden, doch meist auf der oberen Hälfte sanft gerippt,
  • Schale: duftend; fein, zart und glänzend nach Abreiben,
  • Fruchtfleisch: sehr locker, schwammig, dem Druck des Fingers leicht nachgebend. Gewürz fein, oft süßlich, aber nicht beerenartig wie bei den Kalvillen.

Diese Einteilung hat heute nur noch eine untergeordnete Bedeutung, vor allem weil die Formenvielfalt dazu führt, dass viele Sorten in mehrere der Kategorien passen. Durchgesetzt hat sich inzwischen die Einteilung nach Reifezeitpunkten also Sommer-, Herbst- und Winterapfel. Vielen Sortennamen beinhalten trotzdem heute noch die Kategorien nach Diel, Lucas und Oberdieck, wie Berner Rosenapfel, Moringer Rosenapfel und Virginischer Rosenapfel.

Bei einer Obstaustellung in der 1870er Jahren in Greiz (Thüringen), seinerzeit ein wichtiges Zentrum des Obstbaus im Deutschen Reich, trat der Dülmener Rosenapfel erstmals in Erscheinung.

Ingenieur Bahnmeister Bröser

Im westfälischen Münsterland scheint der Dülmener Ingenieur Bahnmeister Bröser an der regionalen Verbreitung maßgeblich mitgewirkt zu haben. Dieser hatte Kontakt zu dem berühmten Apfelforscher Eduard Lucas, dem Gründer des Pomologischen Instituts in Reutlingen (Baden-Württemberg).

Bahnmeister Bröser schickte ihm im Jahr 1878 Früchte der ‚wahrscheinlich neuen Sorten‚ mit der Bitte zu, die ‚noch nicht beschriebene Sorte‘ zu untersuchen und ‚obigen Namensvorschlag‚ zu berücksichtigen.

Später fanden auch Edelreiser den Weg nach Reutlingen. Ob aber Bäume zur Sortensichtung veredelt und aufgepflanzt wurden, ist fraglich.

Eduard Lucas hielt die neue Sorte für eine Variante des Braunschweiger Pfundsapfels, stellt als Unterschied aber einen ‚eigenthümlichen aromatischen Duft‘ fest.

Eine neue Sorte entsteht

In den Geisenheimer Mitteilungen von 1911 wird ein Obstzüchter aus Hildburghausen (Thüringen) genannt, der begann die Sorte in größerer Stückzahl zu vermehren, vielleicht handelte es sich dabei um Carl Will.

In den Heimatblättern von 1927 gibt Bielefeld an, dass Ingenieur Bröser weitere Personen kannte, die an der Entwicklung der Apfelsorte beteiligt waren. Leider nennt Rechnungsrat Bielefeld keine Namen und die Durchsicht des Bielefeld’schen sowie Brösers Nachlass lieferten bisher keine Erkenntnisse. Vielleicht sind die Dokumente verloren gegangen oder wurden im Zweiten Weltkrieg vernichtet.

Die städtische Baumschule

Aus dem Urkataster der Stadt Dülmen von 1825 geht hervor, dass im Bereich der Lustgärten der Stadt, am südöstlichen Wallgraben, eine Baumschule bestand. Wenn man heute von der Halterner Straße in die Vollenstraße abbiegt und der Straße ca. 170 m folgt, lag die Baumschule auf der linken Seite, etwa dort wo jetzt ein Transformator steht. Vielleicht lag hier die Obstbaumschule der Volksschule Dülmen.

Die herzogliche Baumschule

Nach dem Bau des Schlosses an selber Stelle durch Alfred von Croÿ im Jahre 1834, wurde die Baumschule wahrscheinlich Teil des neuen Schlossparks und später durch den Schulmeister Wald betreut.

Lehrer Wald, der an der Dülmener Volksschule von 1817 bis 1862 (also 45 Jahre lang!) unterrichtete, lehrte scheinbar nicht nur das Handwerk des Veredelns, sondern war auch in der Züchtung aktiv. Auf ihn geht die Sorte Dülmener Prinzenapfel zurück, von der heute nichts mehr bekannt ist.

Vermutlich wegen seines fortgeschrittenen Alters übertrug Schulmeister Wald die Betreuung der Baumschule auf seinen jüngeren Kollegen.

Johannes Jäger – Der Vater der Dülmener Rose

blasse Schattenfrüchte

Johannes Jäger, geboren am 20. Januar 1820 in Recklinghausen war 32 Jahre lang Lehrer an der Volksschule in Dülmen.

Auf Betreiben des Lehrers Wald sowie des Herzogs Alfred von Croÿ wurde ein Schulobstgarten auf dem Schlossgrundstück eingerichtet. Dieser fand scheinbar große Beachtung und wurde sogar prämiert.

Als Belohnung für die Prämierung wurde eine Obstanzucht ins Leben gerufen, deren Organisation dem Lehrer Jäger übertragen wurde. Es fand eine intensive Züchtungsarbeit statt, in deren Verlauf auch die Baumschule Sennekamp in Senden einen Beitrag leistete.

Nach seiner Pensionierung zog Jäger nach Hildburghausen in Thüringen, um dort die Züchtung weiter zu betreiben. Der Dülmener Rosenapfel gilt seither auch in Thüringen als Regionalsorte, ob er aber dort den selben Namen trägt, ist fraglich.

Es liegt nahe, das Lehrer Jäger sich der Infrastruktur der Baumschule Carl Will bediente, die offizielle Registrierung der Sorte scheint aber durch den Ingenieur Bahnmeister Bröser erfolgreich betrieben worden zu sein.

Johannes Jäger starb im Jahr 1880.

Was nach dem Weggang Jägers mit der Baumschule, dem Schulobstgarten und der Apfelzüchtung in Dülmen geschah, ist nicht bekannt.

Die Baumschule Schmitz-Hübsch

(Quelle: Elmar Schmitz-Hübsch, 2023)

Hans Schmitz-Hübsch verließ in Folge der Besetzung durch die Rote Armee seinen Baumschulbetrieb in Langenweddingen bei Magdeburg. 1948 errichtete er einen neuen Betrieb und die Apfelplantagen am Baumschulenweg, jenseits der Bahnlinie Münster/ Essen. Sein Vater Otto Schmitz-Hübsch (1868-1950) Obstanbauer in Merten bei Bonn, war ein gefeierter Obstbaupionier und Züchter, der die Sorte Roter Boskoop fand. Der Obstbaubetrieb in Merten bei Bonn wird heute in 4. Generation geführt.

Apfelernte in Merten, um 1900

Die Baumschule Schmitz-Hübsch in Dülmen würde man heute als joint-venture bezeichnen. Eigentümer der Ländereien war (und ist heute noch) der Herzog von Croÿ. Schmitz-Hübsch und von Croÿ waren gleichberechtigte Gesellschafter des Produktionsbetriebes, dessen Sortiment vorallem aus Landschaftsgehölzen bestand. Die wurden nach Ende des Zweiten Weltkrieges zur Begrünung des neu entstehenden Straßen- und Autobahnnetzes gebraucht.

Das Ende der Apfelplantagen

Hans Schmitz-Hübschs Sohn Otto führte den Betrieb noch bis Ende der 1970er Jahre weiter und gab dann die Kulturen auf. 1986 übernahmen Norbert und Renate Reckmann den Baumschulbetrieb. Letzte Teile der Apfelplantage wurden Anfang der 1990er Jahre gerodet. Von den Obst-Lagerhallen steht noch eine, die der Baumschule Reckmann bis heute als Wirtschaftsgebäude dient. Das ehemalige Hauptgebäude, dass dem Inhaber der Baumschule Reckmann als Wohnsitz diente, ist im Jahr 2015 einem Neubau gewichen.

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Die Sortenbeschreibung

Ingenieur Bröser beschreibt die Sorte so:

Die Frucht

„(…) Die Frucht ist groß bis sehr groß und erreicht bei 400 m NN einen Umfang von bis zu 29 cm (ca. 10 cm Durchmesser; Anm. des Autors). In Form und Farbe ist die Frucht dem Gravensteiner Apfel sehr ähnlich (obwohl die Sorten vom Weißen Astracher abstammt; Anm. des Autors).

pfückreifer Apfel
pflückreifer Dülmener Rosenapfel

Der geschlossene Kelch liegt ziemlich flach. Die Breitenachse ist meist größer als die Höhenachse.
Die Stielhöhle ist von geringer Tiefe, der Stiel meist kurz. In der Baumreihe ist die Frucht sattgelb gefärbt.
Sonnenseitig zeigt sie sich wenig gerötet und nur selten berostet. Insgesamt hat der Apfel bereits am Baum ein leckeres Aussehen.
Das Fruchtfleisch ist gelblich-weiß, sehr saftig und von feinwürzigem Geschmack.

Nach kurzer Lagerung von 2 bis 3 Wochen tritt die Genussreife ein. Es handelt sich um eine Vorwinter-Frucht, die nicht über den Dezember hinaus gelagert werden sollte, da sonst ein Geschmacksverlust eintritt.
Die Sorte wächst kräftig und gesund. Auf Wildlingsunterlagen ist ein früher und regelmäßiger Fruchansatz zu erwarten.

Die Früchte bilden sich vorzugsweise eher im inneren der Krone, während außen ein kräftiges Wachstum der jungen Triebe stattfindet.
Pflanzliche und tierische Schädlinge meiden den Baum, selbst den Läusen ist er zu derb.

Der Baum

Auf der Wildlingsunterlage entwickelt sich eine starke Pyramiden-Krone, die erst im 7. oder 8. Standjahr Früchte trägt.
Zur Erziehung auf einem Halbstamm bietet sich ein mäßiger Rückschnitt alle 3 bis 4 Jahre an. Der Baum ist resistent gegen den Rostpilz. Da es sich nicht um einen Dauerapfel (Lagerapfel; Anm. d. Autors) handelt, ist der Plantagenanbau nicht zu empfehlen (…)“


Mit einem Durchmesser von 10 cm gilt der Apfel nach heutigen Maßstäben nicht mehr als besonders groß. Der Trend geht heute aber wieder zu kleineren Früchten.

Schattenfrüchte

Gelbe Schattenfrüchte kommen nur bei Hochstamm-Kronenformen vor, die nicht auf einen regelmäßigen Etrag getrimmt sind. In Plantagen werden Baumformen erzogen, die eine optimale Fruchtfärbung hervorbringen. Wie z. B. die Superspindel, die nicht nur die maximale Lichtausbeute fördert, sondern auch die Ernte ohne Leiter ermöglicht.

Die Veredelungsunterlage und die regelmäßige Kronenerziehung haben einen wesentlichen Anteil daran.

Der Ertrag

Lässt man die Krone frei wachsen, entwickelt sich tatsächlich eine Pyamidenform, je nach Veredelungsunterlage mehr oder weniger stark ausgeprägt.

Ein veredelter Baum geht heute nach 3 Jahren in den Vollertrag. Im 8. und 9. Standjahr wird der Ertrag schon wieder unrentabel und der Baum wird gerodet. Die erste Tracht im 7. Standjahr, wie damals üblich, ist lange überholt. Vielleicht ensteht durch die früh einsetzenden Erträge moderner Apfelsorten der Eindruck der Überzüchtung. Welche Auswirkung das auf den Geschmack hat, kann wahrscheinlich nur subjektiv beurteilt werden.

Die Allergene

Auf Grund seines Phenolgehaltes von ca. 1.500 mg/ kg gilt der Dülmener Rosenapfel als allergenarm. Obstbaumkrebs kommt bei dieser Sorte selten vor und wie Bröser bereits schreibt, werden die Blätter und jungen Triebe selten von Läusen oder anderen Schädlingen befallen.

Äpfel werden heute nach der Ernte in kontrollierter Atmosphäre gelagert (CA-Lager). Dadurch bleibt die Genussreife erhalten und die Ernte kann monatelang gehandelt werden. Vielleicht könnte man die Dülmener Rose mit Hilfe der Technik heute besser vermarkten. Da das Fruchtfleisch in der heimischen Obstschale aber schnell mehlig wird und heute eher crispy & chrunchy gefragt ist, wird der Dülmener Rosenapfel weiterhin nur für Kenner eine Bedeutung haben.

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Wohllebens Waldführer

Tiere & Pflanzen bestimmen – das Ökosystem entdecken
Peter Wohlleben, 2. Auflage, 2020, Verlag Eugen Ulmer, ISBN 978-3-8186-0704-3, €15,00

Den Name des Autors dürften die meisten Hobbygärtner, Freizeitbotaniker und Naturfreunde inzwischen schon einmal gehört haben. Typisch ist angeblich seine unkonventionelle frische Art, biologische Sachzusammenhänge für Laien nicht nur verständlich, sondern auch unterhaltsam darzustellen. Ich sage ‚angeblich‘, weil dieses das erste Werk ist, das ich von Ihm lese. Nachdem ich Passagen aus ‚Das geheime Leben der Bäume‘ gelesen habe, war ich eher nicht so begeistert.

Der Titel ‚Das geheime Netzwerk der Natur‘ macht mich auch skeptisch. Das Wort ‚geheim‘ in Buchtiteln, im Zusammenhang mit biologischen Prozessen, wirkt auf mich inzwischen abschreckend. Ich habe direkt den Verdacht, dass da etwas seit langem bekanntes als absolute Neuentdeckung verkauft werden soll.

Dann fällt mir aber wieder ein, wie ich zur Botanik kam. In den 1990ern veröffentlichte David Attenborough eine Mini-Serie namens ‚Das geheime Leben der Pflanzen‘ (The Private Life of Plants, BBC, 1995). Die zahlreichen Zeitrafferaufnahmen keimender Baumsämlinge, sich öffnender Blüten, wachsender Wurzelspitzen, Entstehen und Vergehen von Pilzfruchtkörpern haben mich derart in den Bann gezogen, dass ich sogar meinen Berufsweg darauf ausgerichtet habe. Natürlich stehen dabei die gewaltigen Bilder im Vordergrund, wobei aber die Sachinformation – auch nach meinen heutigen Maßstäben – von hoher Qualität ist.

Als Agrar-Ingenieur sind mir Formulierungen wie: „der Pilz liefert dem Baum Wasser, dafür versorgt der Baum den Pilz mit Nährstoffen“ sehr suspekt. Man könnte annehmen, dass Baum und Pilz einen Vertrag abschließen, der bei Bedarf gekündigt werden kann. In der Realität sind die verschiedenen Arten von Symbiosen biochemische Prozesse, die mit geben und nehmen im aktiven Sinne nichts zu tun haben. Weder Baum noch Pilz haben einen aktiven Einfluss auf das Zusammenleben. Bei dem Titel „Das Seelenleben der Tiere“ bin ich ganz raus. Hier werden alle Klischees bedient, die zu einer menschgemachten Naturromatik passen, die mit evidenzbasierten Erkenntnissen nun wirklich nichts mehr zu tun haben.

Aber zurück zu ‚Wohllebens Waldführer‘.
Das Buch enthält netto 246 Seiten (ohne ‚Der Autor‘ und ‚Register‘). Es werden Arten bzw. Sorten von 14 Lebensformen (Säugetiere, Vögel, Amphibien und Reptilien, Insekten, Spinnentiere, Schnecken, …, Gräser, Moose, Flechten) vorgestellt.
Es gibt keinen Bestimmungsschlüssel, obwohl der Untertitel das verspricht. Es handelt sich mehr um eine oberflächliche Auswahl der wichtigsten (?) Arten. Eine repräsentative Auswahl der 14 Lebensform im Detail darzustellen, würde mehrere Bände füllen. Vielmehr ist es ein Lesebuch, das in die Vielfalt des Waldes einführen soll.

Wohlleben stellt nur zwei von dreiundzwanzig in Deutschland vorkommenden Waldameisen vor. Das ist leider etwas dünn. Er hätte zumindest jeweils zwei Arten darstellen können, die in Laub- und Nadelwäldern vorkommen. So bleibt die Frage, welche Ameisenart der Leser gerade in einem Laubwald herumkrabbeln sieht unbeantwortet. Einleitungen mit grundsätzlichen Informationen zu den einzelnen Lebensformen wären auch eine schöne Ergänzung gewesen. Wieviele Insekten-, Vogel-, Baumarten gibt es überhaupt? Was sind die wesentlichen Unterschiede?

Die obere Hälfte jeder Seite enthält ein großes Bild der Art und oft ein zweites kleineres Bild, jeweils mit erläuternder Unterschrift. Die Bilder sind so groß, dass Details deutlich erkennbar sind. Die Qualität, die Fokussierung und Belichtung sind super, was für Naturbücher leider nicht mehr selbstverständlich ist.
Die untere Seitenhälfte enthält die Beschreibung der Art. Der Text ist wenig wissenschaftlich, enthält aber die wichtigsten Eigenschaften. Ich nenne das ballastfreie Information. Für ein Buch, dass sich an den interessierten Laien wendet ist das absolut legitim. Der lockere Plauderton erlaubt ein zügiges lesen. Die Lektüre schreckt nicht durch langatmige Erklärungen ab – anders als diese Rezension 😉

Einige Formulierungen finde ich allerdings bedenklich. Bei der Gewöhnlichen Eichengallwespe schreibt Wohlleben, dass die kugeligen Gallen an der Blattunterseite des Eichenblatts für den Baum unschädlich seien. Wenn man sich klar macht, dass jede Zellteilung in einem Pflanzenorganismus Energieaufwand bedeutet, welche Energieverschwendung bedeutet das für den Baum, wenn er Gebilde erzeugen muss, die das Mehrfache an Biomasse ausmachen, als das Kraftwerk, dass sie produziert: in diesem Fall das Blatt, an dem die Galle wächst.
Pflanzen produzieren – im Gegensatz zu Menschen, Tieren und Pilzen – ihre Nährstoffe selbst. Das funktioniert nur mit einem hochsensiblen Produktionssystem, bestehend aus komplex ineinandergreifenden Zyklen mit dem Ziel einer positiven Energiebilanz. Jede Störung des Systems ist für eine Pflanze nicht unbedingt tödlich, behindert sie aber im Erreichen Ihres Ziels, nämlich der Fortpflanzung.
Das ist das primäre Ziel der Natur: die Fortpflanzung zur Erhaltung der Art. Eichengallwespe und Eiche haben also dasselbe Ziel. Die Eichengallwespe nimmt sich einfach was sie braucht, indem Sie den Baum parasitiert. Dass das für die Eiche unschädlich ist, ist falsch.

Im Kapitel ‚Hinter den Kulissen‘ wird es für meinen Geschmack zu esoterisch, wenn z. B. Bäume in Todesangst ihr Wuchsverhalten ändern und Experten die Ursachen des Waldsterbens vertuschen. Das Peter Wohlleben als Ex-Forstbeamter an der Forstwirtschaft kein gutes Haar lässt, ist aber zu erwarten.

Fazit:
Absolute Kaufempfehlung für jeden, der informiert in den Wald gehen und das Leben dort entdecken und verstehen möchte. Die Informationen sind zwar nicht allumfassend, aber zu den beschriebenen Arten ausreichend fundiert, obwohl teils ideologisiert.
Im Allgemeinen bin ich eher für wertfreie und trotzdem spannende Fachinformation á la David Attenborrough, aber sicher hat auch die Sichtweise von Peter Wohlleben ihre Berechtigung. Zumindest wird dieses Buch einen prominenten Platz in meiner Bibliothek bekommen, um stets griffbereit zu sein.



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Der ultimative Dülmener Apfelkuchen

Nicht nur die Geschichte der Dülmener Rose ist interessant.
An kühlen Herbsttagen ist der Genuss dieses leckeren Apfels etwas ganz Besonderes.
Hier das Rezept von Bärbel’s Dülmener Apfelkuchen mit Streusel.

Bärbel’s Dülmener Apfelkuchen

Für den Teig:

  • 125g Gute Butter
  • 150g Zucker
  • 1 Pck. Vanillezucker
  • 4 Eier (Größe „L“) – am besten von Everwien
  • 250g Weizen-Mehl Typ 405
  • 1/2 Pck. Backpulver

Für den Belag:

  • 1,5kg Dülmener Rosenapfel

Für die Streusel:

  • 150g Gute Butter
  • 200g Zucker
  • 1 Pck. Vanillezucker
  • 250g Weizen-Mehl Typ 405

vor dem Backen

  • Backblech ordentlich mit Guter Butter einfetten
  • Backofen auf 175°C Ober-/Unterhitze vorheizen oder ohne Vorheizen auf 150°C Umluft

die Äpfel vorbereiten

  • Die Äpfel waschen, das Kerngehäuse entfernen, in Viertel schneiden und schälen.
  • ggf. mit etwas Zitronensaft beträufeln, damit sie nicht braun werden.

Den Teig zubereiten

  • Die weiche Butter (125g) mit Zucker (150g) und Vanillenzucker in eine Rührschüssel geben,
  • alles mit dem Mixer schaumig rühren.
  • Die Eier einzeln
  • nach und nach
  • gründlich unterrühren.
  • Mehl mit Backpulver vermischen, sieben, zur Fett-Zucker-Eier-Masse geben,
  • alles gut verrühren.
  • Den Teig gleichmäßig auf dem vorbereiteten Backblech verstreichen.

die Streusel zubereiten

  • Die weiche Butter (150g) mit Zucker (200g), Vanillezucker und gesiebtem Mehl in eine Rührschüssel geben,
  • mit dem Handrührgerät verrühren, bis eine krümelige Masse entstanden ist.
  • Anschließend mit den Händen zu gröberen Streuseln verkneten.

den Kuchen belegen

  • Die Apfelviertel in Spalten schneiden und diese dachziegelartig auf den Teig legen.
  • Die Streusel über den Äpfeln verteilen.

jetzt wird Backen

  • Den fertig belegten Kuchen ca. 45 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 175°C Ober-/Unterhitze auf der 2.Schiene von unten backen.

nach dem Backen

  • Den fertig gebackenen Kuchen vom Blech nehmen und auskühlen lassen, am Besten auf einem Gitterrost.

                                                        Guten Appetit!

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Böden im Münsterland

Braunerde

Ein verbreiteter Bodentyp im Münsterland ist die Braunerde. Das wichtigste Kennzeichen dieses Bodentyps ist ein verbraunter B-Horizont. Die Verfärbung entsteht durch Verwitterung des Ausgangsgesteins (C-Horizont) und Verlagerung von Material aus dem A-Horizont.

Das Beispiel zeigt eine basenarme Normbraunerde (Subtyp) mit dem Profil Ah/ Bv/ C. In der Bodenkunde wird diese Klassifizierung mit BBn abgekürzt. In der internationalen WRB (World Reference Base for Soil Science) wird diese Braunerde als Cambisol klassifiziert.

Dieser tiefgründige Sandboden hält weder Feuchte noch Nährstoffe besonders gut. Für Landwirtschaft und Gartenbau ist er deshalb nur bedingt geeignet. Er ist zwar leicht zu bearbeiten, muss aber dauern mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Der Grundwasserabstand beträgt an der Grabungsstelle mehr als 7 m (Geländeoberfläche bis freie Grundwasseroberfläche). Die Auswirkungen der Klimaänderung sind an diesem Standort deutlich spürbar.

Im Ackerschätzrahmen werden keine 30 Punkte erreicht. Als die Niederschläge im Münsterland noch gleichmäßiger und höher waren, mag die Bewertung um bis zu 10 Punkte höher gelegen haben.

Zum Vergleich: der „Landessortenversuch Silomais NRW 2020“ nennt für den Standort Dülmen-Merfeld eine Ackerzahl von 31.

Vor der Nutzung durch die Landwirtschaft (Weiden-Plaggenesch, Gemüsegarten, Telgenkamp, etc.) bestand die Vegetation auf Böden dieser Art aus einer Sandheide-Gesellschaft mit Sand-Birken (Betula pendula), Wacholder (Juniperus communis) und Besenheide (Calluna vulgaris). Ein vergleichbares Ökosystem besteht heute noch in der Westruper Heide.

Braunerde Arenosol

Zur besseren Darstellung wurde das Foto mittels Kontrastspreizung und -verstärkung sowie Abdunkeln nachbearbeitet. Der Maßstab wurde nachträglich eingefügt. Er ersetzt das ursprünglich verwendete Gliedermaß, dass leider überbelichtet war, so dass die Skala unlesbar wurde. Die Horizontgrenzen sind fließend, daher sind die weißen Markierungslinien als Anhaltspunkte zu verstehen.

Ah-Horizont:

Das nachgestellte „h“ weist auf den Humusanteil hin. Der Aufschluss befindet sich auf einem Gartengrundstück. An der Grabungsstelle wurde seit 1995 bei extensiver Mineraldüngung Zierrasen kultiviert. Davor gab es seit den 1980er Jahren einen rudimentären Gehölzbestand mit niedrigen Laubgehölzen (Kerria, Forsysthia, Ribes) sowie einem Pflaumenbaum (Prunus domestica). In den 1950er Jahren befand sich hier wahrscheinlich ein Gemüsegarten.

Der humushaltige Horizont reicht bis in eine Tiefe von > -2 dm. Darunter beginnt die Auslagerung von Huminstoffen, der geringen Tonfraktion (Goethit) sowie von Eisenanteilen in den B-Horizont.

In allen Horizonten sind Fehlstellen (Löcher in der Profilwand) sichtbar. Hierbei handelt es sich um herausgebrochene Kieselsteine. Teilweise handelt es sich auch um vergrabenen Schutt (Ton-Dachpfannen-Scherben im A-Horizont).

Bv-Horizont:

Das nachgestellte „v“ weist auf die Verbraunung bzw. Verwitterung, also die braune Verfärbung durch Huminstoffe aus dem A-Horizont bzw. die durch Verwitterung des C-Horizonts entstehenden Tonminerale.

Der B-Horizont lässt sich deutlich in zwei Schichten teilen, die eine nach unten abnehmende Braunfärbung zeigt. Der oberere Bv1 ist wesentlich stärker gefärbt, als der untere Bv2. Das Profil zeigt Anzeichen zum Übergang zur Humusbraunerde (Ah/ Ah-Bv(/Bv/)C. Die Differenzierung ist noch nicht sehr ausgeprägt. Die Unterscheidung in Bv1 und Bv2, ist in der offiziellen Bodensystematik nicht definiert.

Da Boden sich von unten nach oben entwickelt, kann man davon ausgehen, dass der B-Horizont ursprünglich einen gleichmäßigen Braunton hatte. Mit einsetzender Humifizierung der Bodenauflage (Laub, etc.) und Auswaschung in den oberen B-Horizont wurde die Verbraunung in Bv1 beschleunigt.

Rostige Farbanteile, die auf einen hohen Eisenanteil hindeuten, fehlen. Ein Bleichhorizont (Podsolierung) ist noch nicht erkennbar, stellt aber den nächsten Entwicklungsschritt dieses Bodentyps dar.

C-Horizont:

Ganz zu unterst folgt das sogenannte Ausgangsgestein. In diesem Fall handelt es sich um fluviatilen Sand aus dem Quartär. Dieser ist beinahe rein, also ohne Färbung. Beim Abteufen auf 20 dm bis 300 dm unter GOF (=Geländeoberfläche) wäre sicher rein weißer Quarzsand (=Silikat, SiO2) zutage getreten. Auf Grund der Reinheit des Ausgangsgesteins konnten kaum Tonminerale entstehen, was dazu führt, dass diese Bodenart arm an Nährstoff ist. In Verbindung mit der schlechten Wasserkapazität erklären sich historische Flurbezeichnungen wie ‚Dernekamp‘: ‚Derne‘ = trocken, dürr und ‚kamp‘ = Saatland, also in etwa „dürrer Acker“.

Besonders in den B-Horizonten, aber auch im C-Horizont sind dunkle Adern mit Material aus dem A-Horizont erkennbar. Dabei handelt es sich um fossile Wurzeln, die nach der Kompostierung Hohlräume hinterlassen haben. Die Hohlräume verfüllten sich mit Bodenpartikeln, die vom Regenwasser nach unten transportiert wurden. Gänge von Regenwürmern können einen ähnlichen Effekt haben. Das ist hier nicht der Fall, da starke Fröste, die die Würmer in tiefere Bodenschichten treiben, selten auftreten. Deren Aktivität findet somit eher im Oberboden statt.

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Rette die Biene

Pestizide töten Bienen

Die Bienen brauchen unsere Hilfe

Bienen sind mehr als einfach nur Honigproduzenten: Sie sind der Schlüssel für die weltweite Nahrungsmittelproduktion.

Ein Drittel unserer Lebensmittel – Gemüse, Früchte, Nüsse, Gewürze und Pflanzenöle – ist auf die Bestäubung von Insekten angewiesen. Von den 100 Nahrungspflanzen, die für 90 Prozent der globalen Nahrungsmittelproduktion sorgen, werden 71 von Bienen bestäubt.

Allein in Europa hängen mehr als 4.000 Gemüsesorten von Bienen ab. Wer würde all diese Pflanzen ohne die Bienen bestäuben?

Ein Beispiel aus China zeigt, dass Bestäubung per Hand extrem arbeitsintensiv, langsam und kostspielig ist. Gerade sehr vitaminreiche Nahrungsmittel wie Äpfel, Himbeeren, Tomaten und Mandeln würden sehr selten und teuer werden – Obst als Luxusgut.

Der ökonomische Wert der Bienenbestäubung beträgt weltweit ungefähr 256 Milliarden Euro. Bienenschutz zahlt sich also auch aus ökonomischer Sicht aus.

Das Bienensterben

In den letzten Jahren sterben mehr und mehr Bienen. Nicht nur viele europäische Länder leiden unter einer ungewöhnlich hohen Sterberate ihrer Honigbienen, weltweit berichten Imkerinnen und Imker seit den späten 1990er Jahren von einem plötzlichen und unerklärlichen Rückgang ihrer Bienenpopulationen.

Das hat verschiedene Gründe: Schwindende Lebensräume mit ausreichendem Futterangebot, Klimawandel, Parasiten und Krankheiten. Eine besondere Gefahr für die Bienen sind jedoch chemische

Pestizide. Insbesondere Chemikalien aus der Gruppe der Neonicotinoide sind wahre Bienenkiller. Sie schädigen das zentrale Nervensystem der Tiere. Neonicotinoide können zu einer chronischen Vergiftung führen und haben oft  tödliche Folgen für einzelne Individuen oder gar ganze Bienenvölker. Dies passiert beispielsweise, wenn Arbeiterbienen durch Pestizidwolken fliegen oder wenn sie ihrer Brut verseuchten Nektar und Pollen bringen.

Die Lösung

Wir brauchen dringend Gesetze, die den Einsatz von bienengefährdenden chemischen Pestiziden vollständig und dauerhaft verbieten. Greenpeace hat folgende Bienenkiller-Pestizide identifiziert, die vorrangig verboten werden müssen: Imidacloprid, Thiamethoxam, Clothianidin, Fipronil, Chlorpyriphos, Cypermethrin und Deltamethrin.

Maßnahmen zur Förderung der Vielfalt auf landwirtschaftlichen Flächen und der Schutz von noch intakten Ökosystemen tragen dazu bei, Bienen das Umfeld zu schaffen und zu erhalten, das sie zum Leben benötigen. Das Pflanzen von Hecken und Wildblumenflächen sowie miteinander verbundene Lebensräume helfen ebenfalls.

Auch Konsument/innen können helfen, indem sie nach ökologisch produzierten Lebensmitteln und einer ökologischen, chemiefreien und artenreichen Landwirtschaft fragen. Diese bekämpft Schädlinge unter anderem mit Nützlingen und ohne chemisch synthetische Pflanzenschutzmittel. Die robusten Sorten der ökologischen Landwirtschaft sind weniger anfällig für Schädlinge. Zudem werden gezielt Lebensräume für Nützlinge aufgewertet und durch eine optimale Fruchtfolge werden Schädlinge im Rahmen gehalten. Einfache, aber effektive Lösungen zur Rettung der Bienen!

Ein Anfang ist gemacht

Im Mai 2013 hat die EU-Kommission die drei schlimmsten bienenschädlichen Neonicotinoide in allen 27 Mitgliedstaaten teilweise verboten – allerdings nur vorübergehend. In den kommenden zwei Jahren dürfen die Stoffe Thiamethoxam des Basler Agrochemiekonzerns Syngenta sowie Imidacloprid und Clothianidin von Bayer bei Sommergetreide, Mais, Raps, Baumwolle, Sonnenblumen und Kürbissen nicht mehr verwendet werden. Allerdings ist deren Einsatz im Obst- und Gemüsebau (etwa bei Karotten oder Zwiebeln) sowie bei Wintergetreide und Zuckerrüben weiterhin erlaubt. Das Pestizid Fipronil von BASF ist zwar auf EU-Ebene verboten, hat allerdings von der deutschen Regierung eine Ausnahmeregelung für den Einsatz bei Kartoffeln zur Bekämpfung des Drahtwurmes bekommen.

Quelle: Greenpeace

Noch mehr Informationen zum Thema gib’s hier:

hier geht's zur Greenpeace Kampagne Bienen
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Das Ergebnis

Bienenweide in voller Blüte

Die Saat ist vollständig aufgegangen. Es blüht den ganzen Sommer durch recht üppig. Es summt und brummt. Die Blüten werden wirklich von einer großen Anzahl Insekten besucht. Der Sommer war lang und trocken. Trotzdem kein Problem für die meisten Pflanzen. Auch wenn sich einiges zwischendurch in Stroh verwandelt hatte, irgendwann kamen wieder neue Blüten. Die Vielzahl der Farben und Formen war schon enorm. Die Saat ergab einen dichten Blütenteppich, obwohl wir das Saatgut gestreckt hatten, um 1g pro Quadratmeter verteilen zu können.

Auch im Frühjahr 2019 werde ich wieder einige Streifen in meinem Garten aussäen. Allerdings muss ich erst noch die richtige Saatmischung finden. Das Fazit der Sortenbeschreibung möchte ich hier noch einmal wiederholen:

Von 30 Sorten sind nur 8 heimisch. Die übrigen sehen zwar schön aus, gehören aber nicht in die europäische Natur und sind damit für Wildbienenarten wertlos. Viele Sorten kommen aus der nordamerikanischen Prärie oder aus Asien.

Nur 10 Sorten sind mehrjährig. Das bedeutet, man muss die Mischung jedes Jahr neu aussäen wodurch der Anteil der wenigen mehrjährigen Sorten immer größer wird. Gerade bei der Möhre ist das fatal. Die ist nämlich maximal invasiv, breitet sich also ohne Rücksicht aus und dominiert bald das Beet.

Bei 10 Pflanzen war nicht zu erkennen, um welche Art oder Unterart es sich handelt. Entweder konnte ich es im Beet selber bestimmen, dann steht der Artname in Klammern dahinter, z. B. bei Amaranthus (caudatus), dem Gartenfuchsschwanz oder er war nicht zu identifizieren, z. B. beim Sonnenhut, der Rudbeckia (Art ?). Hier kann ich nicht eindeutig sagen, ob die Pflanze ein- oder mehrjährig ist.

Der Wert für die heimische Insektengesellschaft ist also leider sehr begrenzt. Zwar sieht das Beet schön bunt aus, aber der Nährwert ist nicht optimal. Das Ziel, die Bienen und Insekten zu fördern ist also klar verfehlt.

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Ab in’s Beet

Einfach eine kleine Handvoll aus dem Messbecher nehmen und mit einer lockeren Handbewegung über den Zeigefinger auf das Beet streuen. Das schwere Kalkgranulat fliegt weiter als die leichten Samen, deshalb nicht zu weit werfen und lieber durch das Beet laufen und viele kleine Hände ausstreuen.

Das Saatgut ist kaum auszumachen, aber der Kalk ist gut zu sehen.


Anschließend leicht einharken, so verteilt sich das Saatgut noch gleichmäßiger auf der Fläche und wird gleichzeitig etwas mit Erde bedeckt.


Dann das Ganze noch fest treten oder walzen, sodass  die Samen richtig Bodenschluss haben und beim Keimen direkt ins Erdreich eindringen können. Das erleichtert die Wurzelbildung.

… sieht immer etwas blöde aus, wenn ich im Frühjahr auf den Beeten herum wandere. Ein lustiges Schauspiel für die Nachbarschaft.

Nicht düngen, nicht gießen, einfach warten.


Nach ein paar Wochen – das hängt vom Wetter ab – sieht es dann so aus.

Im Hintergrund noch die Stauden aus dem Vorjahr. Im Vordergrund geht die Saat auf. Läuft also.

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Saatgut strecken

Jetzt noch das Saatgut strecken.

Da gab es doch das Problem: Wie verteile ich 1g Saatgut möglichst gleichmäßig auf einen Quadratmeter?

Ich mische das Saatgut einfach mit Gartenkalk (Bild: im linken Becher). Dazu eignet sich z. B. Cuxin Grün-Kalk Granulat (20kg gibt’s im Raiffeisenmarkt für ca. 12€). Dieser Gartenkalk ist granuliert und staubt kaum, lässt sich somit bestens mit dem Saatgut mischen und gut auswerfen.

Und nein, auch Cuxin ist nicht mein Arbeitgeber oder mir irgendwie zu Dank verpflichtet. 

Rechts sind 20g Saatgut abgewogen. Das reicht also für 20m². Jetzt noch 80g Kalk dazu und gut durchmischen. Nicht endlos lange drin herum rühren, weil sonst das feinere Saatgut nach unten sedimentiert und das grobere nach oben kommt.

Man muss nicht unbedingt die Menge für 20m² nehmen, es kann auch erst einmal weniger sein, sonst findet man das Saatgut im Kalk nicht wieder. Z. B. 5g Saatgut mit 80g Kalk für einer Fläche von 5m².

Zugegeben, die Perspektive ist nicht so doll, aber so sehen 20g Saatgut in einem Liter-Messbecher aus.

Den Kalk dazu geben und gut vermischen.

Jetzt aber endlich raus in’s Beet.

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